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Worauf Sie achten müssen, wenn Sie selber die Autoreifen wechseln

Jetzt ist Ihr Auto reif für einen Reifenwechsel. Doch davor gibt es einige Sachen zu beachten – gerade dann, wenn Sie selbst Hand anlegen. Hier können Sie die wichtigsten Profi-Tipps und -Tricks nachlesen.

1. Das kontrollieren der Sommerreifen

Haben die luftgefederten Reifen für die Sommerzeit überhaupt noch ausreichend Profil? Bevor man mit der Montage beginnt, sollte man unbedingt prüfen, ob noch genug Gummi vorhanden ist. „Gesetzlich ist eine Mindestprofil-Tiefe von 1,6 Millimetern vorgeschrieben. Der ADAC empfiehlt aus Sicherheitsgründen noch mindestens drei bis vier Millimeter Restprofil“, sagt Bettina Hierath, Expertin für Test und Technik beim ADAC. Sollten die Sommerreifen weniger als 1,6 Millimeter Profil haben, dann sollten Sie sich vor dem Reifenwechsel neue Bereifungen besorgen. Wie Sie die richtige Reifengröße zu finden, können Sie im Fahrzeugschein nachsehen.

2. Hilfreiche Tipps zum Neukauf

Ratsam ist, das Sie vorab Testergebnisse von Automobilclubs oder Automobilzeitschriften einholen. Denn die Testberichte geben darüber genauen Aufschluss, wie gut ein Reifen ist. „Bloß nicht am falschen Ende sparen – gute Reifen retten Leben“, sagt die Expertin. Allerspätestens sollten nach acht Jahren auch Sommerreifen entsorgt werden, selbst dann, wenn sie noch genug Profiltiefe besitzen. „Nach dieser Zeit können Materialermüdungserscheinungen auftreten“, so Bettina Hierath.

3. Das richtige Equipment

Wenn man selber Hand anlegt, sollte man nicht den Wagenheber im Kofferraum benützen. Denn der ist nur für den Notfall da. „Sicher und komfortabel ist ein Rangierwagenheber“, sagt die ADAC-Expertin. „Der sorgt auf festem und glattem Untergrund für einen leichten Reifenwechsel. Zum Thema welche Radkreuze oder Schraubenschlüssel zu verwenden sind, finden Fahrzeugbesitzer alle dazu gehörigen wichtigen Angaben in der Bedienungsanleitung.

4. Die Vorbereitung zum Reifenwechsel

Ganz wichtig, als allererstes die Handbremse anziehen und den ersten Gang einlegen. Alle Schrauben leicht lockern. Und dann kommt der Wagenheber ins Spiel. Anschließend die Schrauben ganz lösen und die Autoreifen abnehmen.

5. Sauberkeit ist wichtig

Wer sein Auto vor dem Reifenwechsel sauber gewaschen hat, ist auf jeden Fall im Vorteil. Doch auch auf der Fläche an der das Rad hängt, sammelt sich Schmutz. Diese Flächen lassen sich im montierten Zustand nicht reinigen. Deshalb ist es entscheidend diese jetzt nachzubearbeiten– entweder mit Spezialpflegemitteln für Felgen und Gummi oder mit gewöhnlichen Haushaltsreinigern. Unbedingt auch Bremsbeläge und Bremsscheiben kontrollieren.

6. Die richtige Montage der Reifen

Die luftgefederten Reifen mit dem noch besser erhaltenen Profil kommen immer auf die Hinterachse. „Die Hinterachse ist zuständig für die Spurstabilität“, sagt Bettina Hierath. „Hier ist das Profil besonders wichtig.“ Die Reifen sollten immer nur achsweise getauscht werden, Radschrauben über Kreuz leicht anziehen, dann mit dem eingestellten Drehmoment festziehen. Die Werte für das Drehmoment stehen in der Betriebsanleitung des Autos.

7. Reifendruck kontrollieren

Zuerst sollte man mit dem Fahrzeug zur Tankstelle – zum Reifendruck checken. „Wer Sprit sparen will, kann den Reifen 0,2 Bar mehr als in den Herstellerangaben gönnen – aber nicht mehr“, sagt die ADAC-Expertin. Man sollte auf keinen Fall unter den Vorgaben des Fahrzeugherstellers bleiben. Wenn der Druck zu gering ist, kann die Sicherheit darunter leiden, aber auch Spritverbrauch und Verschleiß steigen.

8. Winterreifen überprüfen

Es ist empfehlenswert, vor dem Einlagern der Winterreifen den Luftdruck um 0,5 Bar zu erhöhen. Zudem auf entsprechende Profiltiefe achten. Die Winterreifen sollten allerdings nach sechs Jahren entsorgt werden. Das Herstellungsdatum der Reifen können Sie auf der Reifenflanke ablesen. Man sollte nicht so lange warten auf den Kauf von neuen Winter-Pneus, denn dann sind die guten Reifen eventuell schon vergriffen. „Die Reifentests kommen meist im Spätsommer heraus. Dann sollten Autofahrer schnell ordern“, rät Bettina Hierath.

9. Das richtige Lagern der Reifen

Die Reifen Ihres Fahrzeugs brauchen einen trockenen, dunklen, sauberen und kühlen Ort, um bestmöglich gelagert zu werden. Keller oder Garage sind optimal. Gummireifen, die auf Felgen sind, sollten immer übereinander gestapelt oder einzeln an speziellen Wandhaken aufgehängt werden. Gummireifen ohne Felgen sollten senkrecht stehen. „Die Reifen sollten weder großen Temperaturschwankungen noch Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden“, warnt die Technik-Expertin. „Gerade die Sonne kann dem Reifen gefährlich werden, da die Kombination aus Sauerstoff und UV-Strahlung die Gummimischung spröde werden lässt.“ Auch konstante Feuchtigkeit verringert die Lebensdauer der Gummis.

10. Das Nachkontrollieren

Das Anzugsmoment der Schrauben sollte unbedingt nach etwa 50 gefahrenen Kilometern noch einmal geprüft werden. Denn die Schrauben könnten sich auf den ersten Kilometern wieder leicht gelöst haben.