1. Ölwechsel – Eigenhändig oder beim Fachmann?
Ölwechsel hört sich ja erst mal ganz einfach an: altes Öl raus und neues Öl rein. Aber dazwischen sind jede Menge Handgriffe und Entscheidungen nötig, die Sie auf dieser Seite kennenlernen werden: Soll ich lieber in die Werkstatt fahren oder den Ölwechsel selbst durchführen? Welches Öl ist das richtige? Was mache ich mit dem alten Öl? Was kostet ein Ölwechsel?
2. Warum Sie Ihr Öl wechseln sollten
Öl übernimmt 2 wichtige Aufgaben im Motor: Zum einen schmiert es den Motor, damit er rund läuft, zum anderen kühlt es die Kolben, Ventile und Zylinder.
Motoröl enthält Zusatzstoffe, sogenannte Additive, die seine Leistungsfähigkeit verbessern. Damit das Öl seine Aufgaben im wahrsten Sinne des Wortes reibungslos erfüllen kann, dürfen diese Additive nicht abgenutzt sein. Sonst kommt es zu einer Anreicherung von Metallpartikeln im Öl. Diese Abnutzung schreitet leider mit jedem Kilometer voran. Dadurch verschlechtern sich die Schmiereigenschaften, die Wärme wird nicht mehr umverteilt und die Ventile werden schneller abgenutzt.
3. Langlebiges Motoröl?
Ja. Das funktioniert deshalb, weil es Additive enthält, die den Alterungsprozess stoppen. Informieren Sie sich aber vorab bei Ihrem Autohersteller. Manchmal erlischt durch die Verwendung von sogenannten Lifetime-Ölen die Garantie.
4. Wie oft sollte ich mein Motoröl wechseln?
Das hängt vom Motor ab und davon, wie viel Sie fahren. Das Intervall reicht, je nach Fabrikat, von 15.000 bis 40.000 Kilometer. Genaue Zahlen dazu stehen im Bedienerhandbuch Ihres Autos. Wer durchschnittlich viel fährt, also 10.000 bis 15.000 Kilometer pro Jahr, sollte etwa alle 1,5 bis 2 Jahre zum Ölwechsel.
Und: Die Additive verschleißen auch dann, wenn der Motor nur ganz wenig bewegt wird. In manchen Bordcomputern gibt es die Funktion „Lebensdauer des Motoröls“. Dort wird in Prozent angezeigt, wie sehr das Öl bereits abgenutzt ist.
5. Woher weiß ich, wann mein Motor neues Öl braucht?
Ein kleiner roter Öltank ist eine der wichtigsten Warnleuchten in einem Auto. Es wird angezeigt, wann Sie das Öl wechseln müssen. Aber warten Sie nicht zu lange, sondern achten Sie auf das Wechselintervall im Handbuch des Autoherstellers. Viele Werkstätten legen auch einen Zettel im Auto (z. B. in der Fahrertür) an, der den Kilometerstand des nächsten Ölwechsels angibt. Grundsätzlich gilt: Wer häufig oder fast ausschließlich im Stadtverkehr unterwegs ist, sollte häufiger zum Ölwechsel fahren, da der Motor stärker unter Druck steht.
6. Stimmt es, dass das Öl gewechselt werden muss, wenn ein Neuwagen 1.000 Kilometer zurücklegt?
Früher war es so. Dies liegt daran, dass die Herstellung des Motors nicht so präzise ist wie heute. Es gibt sogar ein spezielles Öl für Neuwagen. Sicherheitsinformationen zu diesem Thema finden Sie im Handbuch Ihres Autos. Das ist übrigens immer noch richtig: Das Auto soll innerhalb der ersten 1.000 Kilometer keine langen Strecken mit Vollgas fahren, sondern sorgfältig auf maximale Beladung eingestellt werden.
7. Ablauf eines fachmännischen Ölwechsels samt Ölfilterwechsels in der Werkstatt ab?
Der Ölwechsel ist einfach: Ihr Auto wird auf eine Hebebühne gestellt und unter dem Auto befindet sich ein Auffangbehälter. Anschließend Ölablassschraube öffnen: Das Öl fließt in den Behälter und wird anschließend umweltgerecht entsorgt. Profis tauschen in diesem Fall meist auch Dichtring und Ölfilter aus. Frisches Motoröl nachfüllen, Ölwechselintervallanzeige zurücksetzen, fertig! Wenn Sie das Auto auf dem Weg zur Tankstelle warmlaufen lassen, ist der Ölwechsel am besten: Dann wird das Öl dünner und läuft schneller und gründlicher ab. Ein schnellerer Ölfluss kann auch Rückstände in der Rohrleitung besser entfernen. Dieser Vorgang dauert insgesamt etwa 30 Minuten. Tipp: Nutzen Sie die Gelegenheit und bitten Sie jemanden, zu prüfen, ob Sie die Bremsbeläge austauschen sollten. Profis können auch empfehlen, die Bremsscheiben zu ersetzen.
8. Der Grund warum Motoröl schwarz wird?
Mit zunehmendem Alter wird es nicht nur dunkler, sondern auch härter. Gründe dafür sind Ablagerungen und Schmutz, zudem ist die Dichte der Additive gering. Kurzum: Die Qualität des Öls hat nachgelassen. Schmierung und Kühlung funktionieren nicht mehr richtig. Dadurch werden die verschlissenen Teile und der Motor beschädigt. Außerdem steigt der Kraftstoffverbrauch. Das neue Öl ist bernsteinfarben. Überprüfen Sie die Farbe mit einem Messstab. Fahren Sie dazu etwa 10 Kilometer, parken Sie das Auto dann auf einer ebenen Fläche, warten Sie etwa 2 Minuten, damit sich das Öl in der Ölwanne ansammeln kann, und prüfen Sie dann. Übrigens: Zu wenig Öl schadet nicht nur dem Motor, sondern zu viel!
9. Preise des Ölwechsels?
Die Austauschkosten des kostenlosen Anbieters betragen 40 Euro, die Austauschkosten der Vertragswerkstatt 150 Euro – inklusive neuem Ölfilter. Einige Werkstätten verwenden sogenanntes hochwertiges Motorenöl, dessen Preis doppelt oder sogar dreimal so hoch ist wie bei gewöhnlichem Motorenöl. Dies ist aber völlig unnötig, denn auch günstige Schmierstoffe schneiden in diversen Tests gut ab und können bedenkenlos eingesetzt werden. Sie können Öl auch günstig selbst kaufen und in die Werkstatt bringen.